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Samstag, 29. September 2012

Mehrsamkeit zum Jahreswechsel - oder: ein frommer Weihnachtswunsch

In gut 10 Wochen ist schon wieder Weihnachten. Ich habe mir, wie eigentklich jedes Jahr, vorgenommen, Heiligabend (und wenn möglich auch die Zeit "zwischen den Tagen") nicht alleine zu verbringen. Das hoffe ich zwar jedes Jahr bzw. nehme mir es vor, aber dieses Jahr (sollte die Menschheit den 21.12.2012 überhaupt überleben) ist es mir irgendwie ein größeres Anliegen als sonst.
Sehr viele Möglichkeiten (wie z.B. eine schöne Reise, bei guten Freunden oder gar einer Familie) habe ich leider - aus verschiedenen Gründen - nicht, aber dennoch: Weihnachten 2012 würde ich gerne mit anderen Menschen verbringen - und nicht "...nur im Traum", wie es in einem alten deutschen Weihnachtschanson heißt.
Am liebsten wäre dies natürlich mit einer lieben Partnerin. Was das betrifft, so muss "der alte Mann" da oben wohl jedes Jahr vergessen haben, sein Hörgerärt anzustellen, als ich darum bat... Wie dem auch sei; mit (noch) fremden Menschen wär's auch ok - nur nicht alleine...


Aber wie sagt Franz Beckenbauer immer so schön:
"Ja, ist denn heut' scho Weihnachten?"
- NEIN.

Light my Fire

Dieses Wochenende bin ich einfach nur glücklich. Selten genug - und ein fast schon ungewohntes Gefühl - ausnahmsweise mal ohne vorherige "Dröhnung". Woher kommt's? - Nun, man hat mir etwas Gutes getan. Fast noch wichtiger ist allerdings die damit verbundene Erkenntnis, dass es (auch-) noch gute, altruistische Menschen in unserer Ellenbogengeseelschaft gibt.



Mittwoch, 26. September 2012

Samstag, 22. September 2012

Haustiere

Wenn Spinnen als Haustiere gelten, so lebe ich mit
ganz vielen Haustieren zusammen...

Mittwoch, 19. September 2012

Mittelmeersyndrom

Um eins vorweg klarzustellen:
Eigentlich bilde ich mir ein, eine recht hohe Schmerztoleranz zu haben.


Dennoch:

Als ich gestern wegen meines Knies (muss, Goth sei Dank, wohl doch nicht operiert werden) beim Arzt eine Spritze in selbiges bekommen habe, war zwar nicht der Einstich, wohl aber das Einspritzen der Flüssigkiet in den Miniskus recht schmerzhaft, so dass ich mir ein "Au" wohl nicht verkneifen konnte. Der Arzt sagte dann in einem merkwürdigen Tonfall: "Hat doch gar nicht so weh getan, oder?"   - *naja*
Irgendwie komme ich mir jetzt vor wie ein großes, wehleidiges Baby.
Der Orthopäde denkt jetzt wohl auch, ich sei so ein typischer Vertreter des "Mittelmeersyndroms" ...
Ich muss immer wieder darüber nachdenken... nun, so bin ich wohl.

I COME WITH THE RAIN

   oder: Die alles reinigenden Fluten

Ich habe offenbar ein echtes Händchen dazu, genau den Zeitpunkt am Tag, wenn der Himmel sich zuzieht und die dunklen Wolken sich in einem kalten Schauer auf die Stadt entladen, zu wählen, um meinen täglichen Gang zum Supermarkt anzutreten.
Ich meine, ich mache das nicht absichtlich, aber irgendwie bin ich immer erst "stadtfein", wenn die ersten Tropen vom Himmel fallen...
Aber manchmal nehme ich eben keinen Schirm mit, manchmal tut es ganz gut, wenn man die kalten Tropfen spürt, die den Körper hinabrinnen... manchmal braucht man eben auch starke Empfindungen von aussen..., eine Abkühlung der Emotionen, sozusagen.

Dienstag, 18. September 2012

Ich habe weder...

genug Freunde noch genug Drogen für so ein Leben.
Also muss ich gehen...


Montag, 17. September 2012

Übungen zum "Leichten Lächeln"

Übungen zum "Leichten Lächeln" helfen Dir auf dem
Weg zur Inneren Bereitschaft


  Begegne der Realität mit einer entspannten Körperhaltung, entspanne dein
     Gesicht, Nacken und Schultern, indem du loslääst oder die Bereiche zunächst
     anspannst und dann locker lässt, und probiere dann ein leichtes Lächeln.

  Ein angestrengtes Lächeln ist wie ein Grinsen (und sagt vielleicht aus, dass man
     etwas verbirgt). Bei einem leichten Lächeln sind die Mundwinkel leicht nach oben
     gewandt und das Gesicht ist entspannt. Versuche, einen gelassenen Gesichtsaus-
     druck anzunehmen. Denke daran, dass dein Körper Einfluss auf deine Gedanken
     und deine Gefühle hat. Leichtes Lächeln dient nur dir selbst - dein Gegenüber
     braucht es gar nicht zu erkennen!


Leichtes Lächeln beim Erwachen am Morgen

Hänge einen Zweig, ein Bild oder irgendein anderes Zeichen oder sogar das Wort "Lächeln" an die Decke oder an die Wand, sodass du es sofort sehen kannst, wenn du die Augen öffnest. Dieses Zeichen sollte dir als Erinnerung dienen. Nutze die Momente vor dem Aufstehen und spüre deinen Atem. Atme dreimal sanft ein und aus und halte dabei ein sanftes Lächeln aufrecht. Folge deinen Atemzügen.

Leichtes Lächeln in freien Augeblicken

Wo immer du sitzst und stehst, übe ein sanftes Lächeln. Schau dir ein Kind an, ein Blatt, ein Gemälde an der Wand, irgendetwas, was beruhigend auf dich wirkt, und lächle. Atme dreimal still ein und aus.

Leichtes Lächeln bei Gereiztheit

Wenn du bemerkst, dass du gereizt bist, übe ein sanftes Lächeln. Atme ruhig ein und aus und halte das sanfte Lächeln für drei Atemzüge aufrecht.


Quelle: Interaktives SkillsTraining

Lieben

Die Menschen denken immer, dass einen Menschen zu verlieren, den man liebt, das Schmerzhafteste im Leben ist. Die Wahrheit ist aber, dass man sich im Prozess jemanden zu stark zu lieben verliert ... und dabei vergisst, dass man selbst einzigartig ist.


Schutzengel

Ich weiß nicht, liebe Freunde, ob Ihr diesen Versicherungs-Werbespot mit dem Schutzengel kennt, der im letzten Moment mit unsichtbarer Hand eingreift, bevor Schlimmeres passiert?
Ein kleines bisschen so kam ich mir heute im Bus vor: Eine ältere Dame mit Rollator hatte den Halt verloren und drohte zu stürzen. Glücklicherweise war meine Wenigkeit in der Nähe und ich konnte die Frau im letzten Moment auffangen bzw. festhalten.
Ein gutes Gefühl, auch mal etwas Positives mit seiner Kraft anfangen zu können.

       *lächel*

Sonntag, 16. September 2012

RADIKALE AKZEPTANZ: oder der Unterschied zwischen Schmerz und Leid

Der Ausdruck "Radikale Akzeptanz" beschreibt eine Haltung, die weise Menschen gegenüber unabänderlichen Dingen einnehmen. Diese durch und durch annehmende Haltung bezieht auch die eigenen Emotionen, Gedanken und Wünsche it ein.


Beispiele:

  "Ich habe Diabetes, ich werde mein Leben lang abhängig sein von Insulin, ich habe
      Angst vor den späteren Folgen wie Herzinfarkt und Erblindung." So ist das.

  "Ich habe sehr harte Gewalt in meiner Kindheit erfahren, davon werde ich mein
      Leben lang betroffen sein, ich werde immer wieder Bilder aus dieser Zeit sehen."
      So ist das.

  "Meine Svchwester wird von meinen Eltern mehr geliebt als ich, sie ist schöner,
      erfolgreicher, hat zwei Kinder und einen netten Partner. Ich hasse sie, ich war
      immer schon eifersüchtig." Wenn das so ist, dann ist es so.

  "Mein Kind ist an Leukämie erkrankt, und ich weiß nicht, ob es überlebt. Ich habe
      fürchterliche Angst und Sorge". So ist es.

Radikale Akzeptanz heißt, die Situation und unsere Reaktionen darauf so anzunehmen, wie sie sind, ohne dass wir sie verändern können. Die Situation ist so wie sie ist, weil sie nicht anders sein kann, sonst wäre sie anders.



Was ist der Unterschied zwischen Schmerz und Leid?

  Schmerz ist ein Teil des Lebens und kann nicht immer vermieden werden.
     Im Gegenteil, manchmal müssen unangenehme Gefühle ertragen werden, da die
     Situation sich nicht verändern lässt. Versuchen wir Schmerzen zu verdrängen,
     leiden wir oft noch mehr darunter.

  Leid besteht aus Schmerz und dessen Nicht-Akzeptanz. Leid entsteht, wenn
     Menschen an dem haften, was sie wollen und sich weigern, das anzunehmen, was
     sie haben. Leid ist schwieriger zu ertragen als Schmerzen. Nur mit Hilfe von ra-
     dikaler Akzeptanz kann man Leid in Schmerzen umwandeln.


Quelle: Interaktives SkillsTraining

Samstag, 15. September 2012

Wenn Männer depressiv werden

Männer greifen, wenn sie leiden, häufig zur Flasche, sagt Professor Markus Gastpar. Zum Europäischen Depressionstag erklärt er im Interview, wieso es ein Mythos ist, dass Männer seltener depressiv sind als Frauen und wieso Depressionen für sie besonders gefährlich sind.

Männer leiden statistisch gesehen nur halb so oft an Depressionen wie Frauen. Haben Männer weniger Gemütsprobleme?
Nein, das würde ich nicht sagen. Depressionen werden bei Frauen nur häufiger diagnostiziert. Das liegt auch daran, dass sie ihre Depressionen ausleben. Sie werden schwermütig, eines der häufigsten Symptome einer Depression. Männer dagegen neigen dazu, Probleme zu verbergen und zu maskieren. Typische Symptome einer Depression bei ihnen sind Zorn und Feindseligkeit. Männer greifen dann häufig zum Alkohol. So versuchen sie, die lästigen Gedanken auszuschalten, lockerer zu werden, ihre Ängste zu betäuben.
Schwäche gilt als unmännlich, darüber zu reden erst recht. Das haben viele Männer schon in ihrer Kindheit gelernt. So fällt es ihnen im Allgemeinen schwerer, sich Hilfe zu suchen. Gehen sie doch zum Arzt, wird häufig nur das Symptom diagnostiziert, etwa der Alkoholmissbrauch. Ihre Depression, die vielleicht zu diesem Verhalten geführt hat, wird nicht erkannt. Werden die psychischen Probleme nicht behandelt, kann das in einem Suizidversuch oder Suizid enden. Entsprechend nehmen sich Männer dreimal häufiger das Leben als Frauen.

Ist Alkohol das Antidepressivum des Mannes?
Ja und Nein. Alkohol baut Spannungen ab, lenkt ab und beruhigt. Nach einem schlechten Tag oder zu Beginn einer Depression scheint daher Alkohol eine positive Wirkung zu zeigen. Der ehemalige Bundestagspräsident Rainer Barzel sagte einmal in einem Interview, dass er sich nach einem harten Tag abends einen doppelten Cognac genehmigt. Das ist eine typische Antwort von Männern auf Stress. Wenn es hier und da bei einem Glas in Gesellschaft bleibt, ist das meist noch nicht gefährlich.

Aber es führt auf Dauer zu Problemen.
Irgendwann dreht sich das Bild: Ab einem gewissen Konsum gerät man nicht nur in eine Abhängigkeit, dann führt der Alkohol auch selbst zu einer depressiven Stimmungslage. Versucht man später, davon loszukommen, verstärkt der Entzug die depressiven Symptome noch.

Was verursacht bei Männern Depressionen?
Männer leiden besonders unter finanziellen Problemen oder einem beruflichen Abstieg. Für Frauen sind häufiger der Verlust eines Partners oder Probleme in der Familie die Auslöser für eine Depression. Schaut man sich jedoch in Foren für Alkoholabhängigkeit und Depressionen um, ist das vorherrschende Thema dort soziale Vereinzelung. Die Menschen fühlen sich allein. Mit Alkohol versuchen sie das zu verdrängen.

Brauchen Männer eine andere Therapieform?
Das Ziel einer Behandlung ist bei Männern und Frauen das Gleiche. Der Weg dorthin sollte jedoch immer von den Bedürfnissen des Patienten abhängen. Frauen haben häufig ein gestörtes Selbstwertgefühl. Die Therapie der Frauen ist daher meist darauf ausgerichtet, ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Männer dagegen sollten sich meist mehr auf die Fähigkeit konzentrieren, die eigenen Gefühle zu erkennen und in Worte zu fassen. Sie müssen lernen, Leid nicht durch Alkohol zu verdrängen.

Sind Depressionen eine Frage der Umwelt oder der Veranlagung?
Bei psychischen Erkrankungen spielt natürlich auch immer die Veranlagung - also die Gene - eine Rolle. Zwillingstudien zeigen: Leidet einer von den zwei eineiigen Zwillingen an Depressionen, so liegt das Risiko einer Depression für den anderen Zwilling bei 40 bis 50 Prozent. Bei zweieiigen sind es noch etwa 25 Prozent. Das ist viel, zeigt aber auch, dass die äußeren Bedingungen, das soziale Umfeld, Erziehung und die Kindheit einen großen Einfluss haben. Zudem lassen sich Umwelt- und genetische Faktoren nur schwer trennen. Manche Menschen haben eine Veranlagung zur Risikobereitschaft. Bei ihnen ist die Gefahr größer, in schwierige Situationen zu geraten. Und von den genetischen Faktoren wiederum kann es abhängen, ob ein Mensch die Situation bewältigt oder depressiv wird. Wer günstige Vorraussetzungen hat, wird wahrscheinlich nie an einer Depression erkranken.

Wie sieht die Zukunft aus, wird es weniger Depressive und Alkoholiker geben?
In den industrialisierten Ländern ist der Lebensstandard in den letzten Jahrzehnten gestiegen, mit ihm die Rate an Depressionen. Das mag paradox klingen, doch gerade die junge Generation hat mit den vielen Möglichkeiten, die sich ihr bieten, zu kämpfen. Das wird sich so schnell auch nicht ändern. Ganz im Gegenteil: Wahrscheinlich wird es in der nächsten Generation mehr Depressive geben. Hinzu kommen könnte ein Phänomen, das man Suchtverlagerung nennt. Um sich von einer Sucht zulösen, greift man zu Dingen, die den Verlust wieder mindern. Im Zuge des Rauchverbots könnten so einige Menschen von der Nikotinsucht zur Alkoholsucht gelangen, ganz besonders Männer.


Quelle: stern.de

Freitag, 14. September 2012

Die Welt in grauer Watte

Ich weiß nicht, was seit ein paar Tagen mit mir los ist.
So extrem fremd war ich mir schon lange nicht mehr.
Offenbar habe ich das vorzeitige Ausscheiden aus der
Therapie wohl doch nicht so gut verkraftet wie erhofft.
Es ist so ein bohrendes Gefühl der Schwere, als ob man von dicken Wänden von der Aussenwelt abgeschirmt ist - teilweise auch, als ob ich neben mir stünde. Ich fühle mich unendlich leer und schlapp. Aber, wenn ich versuche, zwischendurch mal ein oder zwei Stunden zu schlafen, klappt dies meist nicht...


Was ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung?

Dr. Birger Dulz von der Asklepios Klinik, Hamburg gibt Auskunft

Mittwoch, 12. September 2012

Es sich gutgehen lassen (?)



Unbreakable?

- Höhere Gewalt   oder: "aus die Maus!" -

So, hier wie quasi auf blog.de versprochen, eine kurze Erklärung zum
"Therapie-Abbruch":

Entgegen meiner bisherigen Überzeugung, dass mein Körper unverwüstlich sei, musste ich dieses Jahr erkennen, dass ich durch die Vernachlässigung desselben (Übergewicht) wohl bleibende - bzw. Verschleißschäden davontragen werde; und zwar am Knie (Miniskus). Ich war - schon während meines stationären Aufenthaltes - in der KH-Notaufnahme.
Da sich das Knie bzw. die Schmerzsituation (auch wegen fehlender Aufzüge) trotz extra angefertigter Bandage im Alexianer Krankenhaus eben nicht verbessert hatte, musste ich leider die Therapie abbrechen bzw. aussetzen. Was allerdings auch heißt, dass ich mich - sobald ich wieder körperlich fit bin - höchstwahrscheinlich erneut auf die Therapie-Warteliste setzen lassen muss. Eine genaue Diagnose, was ich nun am Knie habe (Röntgenbefund war übrigens 'negativ') - und ob schlimmstenfalls operiert werden muss, steht allerdings noch nicht fest. Für eine genauere Diagnose bzw. die "Nachbehandlung" habe ich kommenden Dienstag aber einen Termin beim Orthopäden.

BTW: Unabhängig von allem anderen werden ich mich bei uns aber mal nach einem ambulanten Psychotherapeuten, möglichst für eine Langzeittherapie, umsehen.

Lieber Schlaf,

Dienstag, 11. September 2012

DARK SKY - Aachen [Black Coluds]

    11-09-2012



BLACK CLOUDS

It´s been dry for three weeks and a day
for heavy rain to come I pray

Present, future, past
- lost any hope at last

No more ability to cry,
staring only at the sky

BLACK CLOUDS COME TAKE ME AWAY
FOR A BETTER TOMORROW ONE DAY

Lightning, come pierce my sinner´s heart
Unlock my soul´s prison for a new start

Summer winds, cool my memories
Take me to a place, where I may find peace

Let my soul dissolve in rain
to take away my pain

BLACK CLOUDS COME TAKE ME AWAY
FOR A BETTER TOMORROW ONE DAY

Icecold water from the skies,
come drown all poison flowers and lies

Let it rain, wash away my fate,
clear all sorrows and hate

Thunderstorm, take my soul on your wings
Back in my past, I´d correct many things

BLACK CLOUDS COME TAKE ME AWAY
FOR A BETTER TOMORROW ONE DAY

© 2005 by Francis Craig

Montag, 10. September 2012

Nicht alle Borderliner sind Emos mit zerschnippelten Unterarmen

Bei den Schlagworten "Essstörung" oder "Borderline-Syndrom" fällt bei vielen Menschen sofort die Klappe "Psycho" und damit hat sich das Thema erledigt. Dabei sind meistens besonders leistungsstarke junge Frauen von der Krankheit betroffen. Eva Maria ist eine von ihnen. Sie studiert erfolgreich Medizin und das trotz Borderline-Syndrom. Nicht deswegen.


Eva Maria (Name geändert) war wohl das, was man eine Musterschülerin nennen könnte. Sie war sowohl naturwissenschaftlich, als auch sprachlich begabt, schrieb Bombennoten und sah blendend aus. Die Erwartungen an ihr Studium waren somit von allen Seiten hoch - den meisten Druck machte sie sich aber selbst. Denn Eva Maria wollte eigentlich schon immer Medizin studieren. Dass sie sich seit dem 13. Lebensjahr heimlich ritzt und mit 17 Jahren anfing, sich regelmäßig nach dem Essen zu erbrechen, hinderte sie nicht daran, sich ihren Traum zu erfüllen. Mittlerweile ist sie 23 und studiert im 7. Semester ihr Wunschfach Medizin. Die Bulimie und das Ritzen sind allerdings geblieben.



jetzt.de: Du studierst erfolgreich Medizin, bezeichnest dich selbst aber auch als "krank" - was fehlt dir?

Eva Maria: Ich leide unter der Borderline-Persönlichkeitsstörung, oder auch als emotional instabile Persönlichkeitsstörung bezeichnet, was ich sehr viel treffender finde.



jetzt.de: Und wie äußert sich das?

Eva Maria: Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist ein wahnsinnig komplexes Krankheitsbild, welches vor allem junge erwachsene Frauen betrifft. Die Betroffenen sind instabil, was ihre Stimmung und ihr Selbstbild betrifft und handeln oft impulsiv. Oft haben sie auch noch andere Erkrankungen. Dazu zählen Depressionen, Ängste, Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten oder Suchterkrankungen. Viele Betroffene denken in schwarz-weiß, die Grauzone dazwischen wird entweder ignoriert oder existiert nicht. Zudem sind Borderline-Patienten durch verschiedene Ängste charakterisiert, wie die Angst vor Nähe, dem Alleinsein oder auch starke Verlustängste, was zwischenmenschliche Beziehungen, seien es Freundschaften oder Partnerschaften, oft sehr schwierig gestaltet.





jetzt.de: Seit wann weißt du von deiner Krankheit?

Eva Maria: Das Borderline-Syndrom wurde bei mir im Januar 2010 im Rahmen meiner Therapie diagnostiziert. Allerdings war mir schon vorher bewusst, dass ich krank bin. Wenn man sich andauernd den Finger in den Hals steckt und die Waage zum Lebensinhalt wird das konnte nicht normal sein. Die Benennung der Krankheit Borderline hat mir dann sehr geholfen. Es ist einfacher, damit umzugehen, wenn man weiß, woher all diese negativen Gedanken kommen und warum man so ist.



jetzt.de: Wie kam es zu der Therapie?

Eva Maria: Durch das Medizin-Studium war ich anfangs schon sehr belastet und unter Stress. Andererseits konnte ich mich auch nicht so richtig aufraffen, etwas für das Studium zu tun. Mein Schlüsselerlebnis war dann, dass ich eines abends alleine eine Flasche Sekt trank und dazu eine Schlaftablette nahm. Am nächsten Morgen fühlte ich mich elend und mir wurde klar, dass das auch anders hätte ausgehen können. Bis dahin dachte ich immer, ich könne mir selbst helfen, aber das stimmte nicht. Ich brauchte Hilfe. Im ersten Moment war das ein Eingeständnis von Schwäche. Mittlerweile sehe ich es allerdings als Zeichen von Stärke, dass ich mich getraut habe, mir helfen zu lassen.



jetzt.de: Wie kam es das erste Mal zum Ritzen und zum Erbrechen?

Eva Maria: Das Ritzen passierte das erste Mal mit 13. Auf einer Klassenfahrt hatten andere ein Foto von mir gemacht, auf dem ich sehr unvorteilhaft schlief. Ich hatte sie gebeten, das Bild keinem zu zeigen und dann wurde es in der Klasse rumgereicht. Das war mir so unangenehm, dass ich anfing, mit meinen Fingernägeln so tief in meine Haut zu graben, bis es blutete. Das erste Mal erbrochen habe ich mich an dem Tag, an dem Joseph Ratzinger Papst wurde, also im April 2005. Ich hatte im Jahr zuvor zehn Kilo abgenommen. Wieder war ich auf Klassenfahrt gewesen und hatte da viel gegessen. Ich kam nach Hause und es gab mein Lieblingsessen. Meine Mutter bestand nahezu darauf, dass ich reinhaue. Ich fühlte mich furchtbar. Nach dem Essen gingen meine Eltern mit dem Hund spazieren, die Zeit habe ich dann genutzt. Danach fühlte ich mich direkt erleichtert und dachte: "Das ist ja gar nicht so schlimm!". Von da an habe ich mich ungefähr alle zwei Wochen erbrochen. Irgendwann aber wurde es häufiger.



jetzt.de: Und deine Eltern? Haben die nichts mitbekommen?

Eva Maria: Nach dem Essen habe ich regelrecht darauf gewartet, dass sie endlich spazieren gehen. Ich bin nahezu ausgerastet, wenn sie nicht gehen wollten. Auch äußerlich habe ich sehr auf mich geachtet. Ich hatte panische Angst, dass meine Zähne von der Magensäure kaputt gehen könnten. Deshalb habe ich immer mit Natron gespült, nachdem ich mich übergeben habe, um die Säure zu neutralisieren. Seit diesem Jahr wissen meine Eltern allerdings davon. Meine Mutter meinte, sie fände es nicht gut, könne es aber verstehen. Auch für mich war das eine große Erleichterung.



jetzt.de: Aber das Ritzen ist doch sicher schwer zu verstecken, oder?

Eva Maria: Ich ritze mich saisonabhängig. Im Winter trägt man meist langärmelige Sachen, da mache ich das an den Armen. Im Sommer hingegen eher an den Oberschenkeln so sieht es kaum jemand. Und wenn dann doch mal wer fragt, erfinde ich immer irgendwas. Da wird dann auch selten nachgefragt. Allerdings sind sowohl das Verletzen, als auch die Bulimie durch die Therapie und die Medikamente besser geworden. Meistens mache ich jeweils nur eins, immer in Phasen. Das letzte Mal habe ich mich zum Beispiel im November selbst geschnitten, nachdem ich betrunken eine sehr schlechte Erfahrung gemacht hatte.



jetzt.de: Du studierst Medizin, bist aber selbst Patientin wie bekommst du das im Alltag unter einen Hut?

Eva Maria: Medizin ist natürlich ein sehr stressiges Studium, in dem man ständig unter Leistungsdruck steht. Sich da nebenbei noch der Therapie zu widmen und sich somit mit der Erkrankung und der eigenen Person auseinander zu setzen, um voranzukommen, ist natürlich doppelt anstrengend.



jetzt.de: Gab es auch Momente im Studium, wo du mit deiner Krankheit konfrontiert wurdest?

Eva Maria: Es gibt die absonderlichsten Patientenbeispiele in der Uni, die einem als Betroffenen komplett gegen den Strich gehen können. In einem Lehrbuch zum Beispiel gab es mal das Fallbeispiel einer jungen Frau, die mit diversen Tabletten intus von einem Passanten von den Zuggleisen gefischt wurde, ins Krankenhaus gebracht wurde und dort am nächsten Tag beim Frühstück ihre Kaffeetasse zertrümmerte, um sich mit den Scherben die Pulsadern aufzuschneiden. Zudem wurde die Frau als verwirrt" beschrieben. Dazu gab es ein Foto eines stark vernarbten, mit Schnitten übersäten Armes. Das sollte dann ein klassisches Beispiel für eine Patientin mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung sein. Ich war wirklich schockiert, was für ein Bild in Lehrbüchern für Medizinstudenten über die Krankheit, die mich betrifft, vermittelt wird.


Quelle: jetzt.sueddeutsche.de

Freitag, 7. September 2012

Borderline-Selbsthilfegruppe ZIMBEL [Aachen]

Wöchentliches Treffen im Hermann-Josef-Haus des Alexianer Krankenhauses, Aachen
Jeden Dienstag von 18.00 bis 20.00 Uhr

Info/Ansprechpartner: zimbel.dbt-selbsthilfe@gmx.de

Bianca
Tel. 0176 - 73 00 80 34

Robert
Tel. 01577 - 268 30 54

oder

Britta Rüben
Diplom-Sozialarbeiterin
Tel.: 0241 – 47701 – 15 647
rueben.britta@alexianer-aachen.de





Vier Fragen, die für Borderline-Patienten eine zentrale Rolle spielen:

  Wie kann ich Zustände hohe innerer Anspannung beenden, ohne mich zu
     verletzen?
  Wie kann ich meine starken Emotionen abschwächen?
  Was kann ich tun, um meine schwierigen Beziehungen zu verbessern?
  Und wie schließe ich - zumindestens zeitweise - einen "Waffenstillstand"
     mit mir selbst?


Vier Fragen, die sich ganz konkret in den fünf Grundmodulen der Dialektisch-Behavioralen-Therapie widerspiegeln:

  Achtsamkeit
  Stresstoleranz
  zwischenmenschliche Fertigkeiten
  bewusster Umgang mit Gefühlen
  Selbstwert


Wir lernen anhand ganz konkreter Übungen

  mit Stress umzugehen
  unsere Aufmerksamkeit auf die Realität zu schärfen
  unsere überdurchschnittlich intensiven Gefühle zu regulieren
  unsere Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen zu verbessern
  unseren Selbstwert zu stärken
  und nicht zuletzt einen "Waffenstillstand" mit uns selbst zu schließen.


Angesprochen fühlen können sich alle Menschen mit einer Borderline-Störung (BPS). Damit eingeschlossen sind Menschen, die dysfunktionale (schädliche) Verhaltensweisen, wie Sucht, Essstörungen und selbstschädigendes Verhalten jeglicher Art als (Über-) Lebensstrategie entwickelt haben.

Wir sind eine Borderline-Selbsthilfegruppe! Gestützt auf die Dialektisch-Behavoriale-Therapie nach M. Linehan wollen sich Menschen mit alltäglichen Belastungen austauschen, gegenseitig helfen und ihr Leben positiv verändern. Dies geschieht im Rahmen von wöchentlich stattfindenden Treffen. Bei unserfen Treffen wollen wir einen Raum der Vertrautheit, der Offenheit und der Geborgenheit schaffen, in dem sich niemand verstecken muss.

Wir alle kennen Schwarz-Weiß-Denken und den Drang, sich selbst weh zu tun, wir alle kennen Nähe-Distanz-Probleme mit uns liebgewordenen Menschen, wir kämpfen jeden Tag ums Überleben, haben Ängste und stehen uns of selbst im Weg, kennen Extremreaktionen. Wir fühlen uns oft allein und unverstanden. In der Gruppe treffen wir auf Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und mit ähnlichen borderlinetypischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben wie wir selbst. Meist reichen nur wenige Worte aus, um uns verstanden und gut aufgehoben zu fühlen.

Im Miteinander der Gruppe finden wir nicht nur Entlastung durch den Austausch, sondern ebenso einen echten Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft. Viele Borderline-Betroffene machen die Erfahrung, dass sie in einer DBT-Therapie sehr große Fortschritte gemacht haben, mit der Störung adäquat umzugehen jedoch wichtige Fertigkeiten nach Beendigung der Behandlung auch sehr leicht wieder alten Verhaltensweisen weichen können b zw. auch im Alltag untergehen! Deshalb wollen wir gemeinsam anhand unserer spezifischen Alltagsprobleme die Inhalte des DBT-Trainings weiter vertiefen, damit sie uns auch nach der Therapie im Alltag nachhaltig begleiten.

Unser Ziel ist es, im offenen Austausch, die in der Therapie erlernten Fertigkeiten zu festigen und alltagstauglich zu gestalten, um uns so langfristig weiter zu stabilisieren.


Voraussetzungen:

  Da unsere Gruppe ohne professionelle therapeutische Leitung auskommt und
     Selbsthilfe eine Therapie niemals ersetzen kann, solltest Du als Interessent an der
     Gruppe bereits stationäre oder ambulante Erfahrungen mit der DBT nach Linehan
     mitbringen und mit den Grundmodulen Achtsamkeit, Zwischenmenschliche Fertig-
     keiten, Bewusster Umgang mit Gefühlen, Stresstoleranz sowie Selbstwert
     vertraut sein.

  Wichtigste Voraussetzungen für die Teilnahme an unserer Selbsthilfegruppe sind
     die Aufrichtigkeit zu sich selbst, die innere Bereitschaft, Selbstverantwortung zu
     übernehmen und Hilfe annehmen zu wollen sowie destruktives Verhalten positiv
     verändern zu wollen.

  Weil Kontinuität ein wichtiger Bestandteil der DBT ist, haben wir uns nützliche
     Teilnahme- und Gruppenregeln auferlegt, die sich inhaltlich teilweise an den
     Regeln orientieren, die wir bereits aus der Therapie kennen.

Die zweite Woche in der Klinik (DBT-Therapie): 30.08 - 26.09.2012

Über meine DBT-Therapie im Alexianer Krankenhaus Aachen.

Nachdem ich meine kleine Explosion (Selbstverletzung durch Rasierklinge) von letztem Mittwoch hablwegs "verdaut" habe, scheint sich auch meine Gesamtsituation bzw. das Ankommen in der Klinik deutlich verbessert zu haben. Auch sagen meine MitapatientInnen, dass ich deutlich einfühlsamer/umgänglicher geworden sei. Vieleicht waren meine zynischen Sprüchen in den ersten Tagen auch eine Art Selbstschutz...?


DAS KNIE

Ja, das Knie macht (immer noch) Probleme. Letzten Freitag fing irgendwas im Bereich des linken Innenminiskus an zu rebellieren. Ich musste dazu ja auch in die Notaufnahme des nahe gelegenen Luisenhospitals gehen. Gebrochen ist zwar nichts, aber halt eine (ungewohnte) Überbelastung des Knies ob des hohen Gewichts. Auch sollte ich eigentlich bereits in der Notaufnahme eine Beinschiene bekommen haben. Dies war aber nicht möglich, dan keine passte, da ich leider zu dicke Oberschenkel habe.
Dies aber nur am Rande erwähnt.


Die Skills-Therapie ist interessant (man lernt nie aus), auch wenn ich vieles schon von meinem Aufenthalt im Frühjar 2006 im UKA kenne. Na ja, soll halt als eine Auffrischung verstanden werden. Das DBT-Konzept bzw. die "Grundidee" von Marsha M. Linehan ist durchaus ähnlich zu der Therapie im Uniklinikum Aachen, allerdings um einige Punkte erweitert (z.B. standardmäßige Physio und Tanz- bzw. Körpertherapie). Alles in allem macht die DBT bei den Alexianern einen deutlich besseren/kompetenteren Eindruck...(!)

Stichwort gut gilt übrigens auch fürs Essen, was für Klinikverhältnisse wirklich erstklassig ist. Übrigens wird seitens der Damen furchtbar viel genascht. Allerdings bleibe ich den multiplen "Naschangeboten" (wie übrigens alle Nas langs Kaffee und Kuchen) gegenüber standhaft, da ich ja wieder schlank werden möchte (Ihr wisst schon - um wieder animalische sexuelle Anziehungskraft auf das schöne Geschlecht zu haben... *smile*)

Was mein "Alienation" betrifft, so fühle ich mich in der Gruppe allmählich mehr als "wir" - und nicht nur als "ich".
Etwas schade ist, dass mir die Somatik (das Knie) jetzt in die Quere gekommen ist.
Am Montag soll daher auch mit dem Pflegeporsonal und Klinikleiter beraten werden, ob nicht ein vorzeitiger Abbruch - oder zumindestens eine Pausierung (falls das abrechnungstechnisch möglich ist) - notwendig sein sollte, weil der Miniskus während des doch recht komplexen Therapieangebotes nur sehr unzureichend geschont werden kann (BTW: meine Beinschiene ist heute eingetroffen).



Montag, 3. September 2012

Buchempfehlung: BORDERLINE-TRÄUME

1990 - 2007 von Ulrich Flöter
ISBN: 3-89774-584-4
VÖ: 2007


Was ein »Borderline-Traum«?
Er spricht.
Er beschreibt die Szene (das Unten- und Obensein). Wobei »unten« im Borderline-Leben die schreckliche Realität ist und »oben« die Welt – in die sich der Autor Ulrich Flöter geflüchtet hat und in der er jetzt leben kann. Hier verletzt ihn niemand und die Ängste werden erträglich!
Die »Borderline-Träume« geben eine Antwort auf die tagsüber durchgeführte, aufdeckende und begleitende Psychotherapie.
Und nachts spiegeln sie das abgespeicherte Trauma – Erleben aus der Kindheit.


Pressestimmen

www.borderline-forum.net Mai 2008:
Borderline-Träume. 1990 bis 2007, von dem Pforzheimer Autor Ulrich Flöter.
Ein Borderline-Traum spiegelt das abgespeicherte Trauma wider und gibt Antwort auf die durchgeführte, aufdeckende und begleitende Psychotherapie.
Der Autor wurde mit 40 Jahren mitten aus dem Leben gerissen. Er erkrankte an Borderline!
Was ist ein Boderline-Traum?
Der Autor berichtet in der Einleitung zum seinem Buch folgendes: „Mit 40 Jahren wurde ich plötzlich aus meiner Arbeit gerissen. Ein totaler Zusammenbruch. Mein Werkzeugkoffer fiel mir aus der Hand und ich konnte nicht mehr stehen. Ich war irgendwie »weg«. Nach 12 Wochen in der psychosomatischen Klinik verschlechterte sich mein Zustand, sodass ich in die geschlossene Psychiatrie eingeliefert werden musste. Unter dem Medikament »Haldol« kam es zu bizarren Träumen. Treppen stürzten ein, Tiere bissen mich und ich hörte unbekannte Geräusche.
Alles im Traum bedrohte mich; Tiere, Maschinen und Menschen. Um diese neue Realität zu verstehen, begann ich die Träume nachts auf kleine Zettel zu schreiben und versteckte sie sorgfältig.
Da ich die Diagnose »Borderline« bekam, nannte ich die Träume Borderline-Träume«.
Was nun ist ein Borderline-Traum?
Er spricht.
Er beschreibt die Szene, das Unten- und Obensein. Wobei »unten« im Borderline-Leben die schreckliche Realität ist und »oben« die Welt – in die der Autor sich geflüchtet hat und in der er jetzt leben kann. Hier verletzt ihn niemand und die Ängste werden erträglich!
Der Borderline-Traum gibt eine Antwort auf die tagsüber durchgeführte, aufdeckende und begleitende Psychotherapie.
Und nachts spiegelt er das abgespeicherte Trauma wider – oft ein Erleben aus der Kindheit.
Ulrich Flöter wurde 1949 in der ehemaligen DDR geboren.



Sonntag, 2. September 2012

Interaktives SkillsTraining für Borderline-Patienten

Interaktives SkillsTraining für Borderline-Patienten. Patienten-Version
Martin Bohus, Martina Wolf

Erscheinungsdatum: Dezember 2008
Sprache: Deutsch
Medium: 1 CD-Rom /iso-Datei

Die CD-ROM für Betroffene „Wie kann ich Zustände hoher innerer Anspannung beenden, ohne mich zu verletzen? Wie kann ich meine starken Emotionen abschwächen? Was kann ich tun, um meine schwierigen Beziehungen zu verbessern? Und wie schließe ich – zumindest zeitweise – einen ‚Waffenstillstand’ mit mir selbst?“ Die meisten Menschen mit Störungen der Emotionsregulation, also nicht nur Borderline-Patienten, benötigen dringend Antworten auf diese und ähnliche Fragen. Dieses Skillstraining bietet kompetente und umsetzbare Hilfe zur Selbsthilfe. Die interaktive CD-ROM beinhaltet eine Fülle hilfreicher Übungen und Informationen, die auch ausgedruckt und direkt genutzt werden können. Didaktisch klar gegliedert und aufgelockert durch schwarz-humorige Comics von Renate Alf, bieten die verschiedenen Module einen gut verständlichen und dennoch fundierten Zugang zum Hintergrund sowie konkrete Materialien zur effektiven und nachhaltigen Umsetzung von Skills. Das Skillstraining wurde von M. Linehan im Rahmen der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) für Patienten mit Borderline-Störung konzipiert. M. Bohus und M. Wolf entwickelten die Inhalte in enger Kooperation mit M. Linehan weiter und erweiterten das therapeutische Spektrum. Somit kann das Programm über die Borderline-Störungen hinaus für alle Störungen der Emotionsregulation effektiv eingesetzt werden. Das Trainingsprogramm richtet sich in erster Linie direkt an die Betroffenen. Es kann begleitend im Rahmen einer therapeutisch geleiteten Skills-Gruppe, für das Selbststudium oder bei der gemeinsamen Arbeit in Selbsthilfegruppen eingesetzt werden. Es ist aber auch ein unverzichtbares „Werkzeug“ für Psychotherapeuten und kann sowohl im Rahmen von Einzel- als auch Gruppentherapien wirkungsvoll angewendet werden.


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Eine Lektion über Geduld

  - aus der New York Times

Bitte nehme Dir etwas Zeit für diese schöne, kleine Lektion über Geduld.


Dies schrieb ein New Yorker Taxifahrer:

Ich wurde zu einer Adresse hinbestellt und wie gewöhnlich hupte ich, als ich ankam. Doch kein Fahrgast erschien. Ich hupte erneut. Nichts. Noch einmal. Nichts. Meine Schicht war fast zu Ende, dies sollte meine letzte Fahrt sein. Es wäre leicht gewesen einfach wieder wegzufahren. Ich entschied mich jedoch dagegen, parkte den Wagen und ging zur Haustür. Kaum hatte ich geklopft, hörte ich eine alte gebrechliche Stimme sagen "Bitte, einen Augenblick noch!" Durch die Tür hörte ich, dass offensichtlich etwas über den Hausboden geschleift wurde.

Es verging eine Weile bis sich endlich die Tür öffnete. Vor mir stand eine kleine alte Dame, bestimmt 90 Jahre alt. Sie trug ein mit Blümchen bedrucktes Kleid und einen dieser Pillbox Hütte mit Schleier, die man früher immer getragen hat. Ihre gesamte Erscheinung sah so aus, als wäre sie aus einem Film der 1940 Jahre entsprungen. In ihrer Hand hielt sie einen kleinen Nylon Koffer. Da die Tür offen war, konnte ich nun auch in die Wohnung spinksen. Die Wohnung sah aus als hätte hier über Jahre niemand mehr gelebt. Alle Möbel waren mit Tüchern abgedeckt. Die Wände waren völlig leer - keine Uhren hingen dort. Die Wohnung war fast komplett leer - kein Nippes, kein Geschirr auf der Spüle, nur hinten der Ecke sah ich etwas. Einen Karton, der wohl mit Photos und irgendwelchen Glas-Skulpturen bepackt war.

"Bitte, junger Mann, tragen sie mir meinen Koffer zum Wagen?" sagte sie. Ich nahm den Koffer und packte ihn in den Kofferraum. Ich ging zurück zur alten Dame um ihr beim Gang zum Auto ein wenig zu helfen. Sie nahm meinen Arm und wir gingen gemeinsam in Richtung Bürgersteig, zum Auto.

Sie bedankte sich für meine Hilfsbereitschaft. "Es sei nicht Rede wert" antwortete ich ihr, "Ich behandle meine Fahrgäste schlicht genauso, wie ich auch meine Mutter behandeln würde!" "Oh, sie sind wirklich ein vorbildlicher junger Mann." erwiderte sie.

Als die Dame in meinem Taxi platzt genommen hatte gab sie mir die Zieladresse, gefolgt von der Frage, ob wir denn nicht durch die Innenstadt fahren könnten. "Nun, das ist aber nicht der kürzeste Weg, eigentlich sogar ein erheblicher Umweg."gab ich zu bedenken. "Oh, ich habe nichts dagegen ", sagte sie. "Ich bin nicht in Eile. Ich bin auf dem Weg in ein Hospiz." "Ein Hospiz?" schoss es mir durch den Kopf. Scheiße, Mann! Dort werden doch sterbenskranke Menschen versorgt und beim Sterben begleitet. Ich schaute in den Rückspiegel, schaute mir die Dame noch einmal an.

"Ich hinterlasse keine Familie" fuhr sie mit sanfter Stimme fort. "Der Arzt sagt, ich habe nicht mehr sehr lange." Ich schaltete das Taxameter aus. "Welchen Weg soll ich nehmen?" fragte ich. Für die nächsten zwei Stunden fuhren wir einfach durch die Stadt. Sie zeigte mir das Hotel, indem sie einst an der Rezeption gearbeitet hatte. Wir fuhren zu den unterschiedlichsten Orten. Sie zeigte das Haus indem sie und ihr verstorbener Mann gelebt hatten als sie noch "ein junges, wildes Paar" waren. Sie zeigte mir ein modernes neues Möbelhaus, dass früher "ein angesagter Schuppen" zum Tanzen war. Als junges Mädchen habe sie dort oft das Tanzbein geschwungen.

An manchen Gebäuden und Straßen bat sie mich besonders langsam zu fahren. Sie sagte dann nichts. Sie schaute dann einfach nur aus dem Fenster und schien mit ihren Gedanken noch einmal auf eine Reise zu gehen. Hinter dem Horizont kamen die ersten Sonnenstrahlen. Waren wir tatsächlich die ganze Nacht durch die Stadt gefahren? "Ich bin müde" sagte die alte Dame plötzlich. "Jetzt können wir zu meinem Ziel fahren"

Schweigend fuhren wir zur Adresse, die sie mir am Abend gegeben hatte. Das Hospiz hatte ich mir viel größer vorgestellt. Mit seiner Mini-Einfahrt wirkte es eher wie ein kleines freundliches Ferienhaus. Jedoch stürmte kein kaufwütiger Makler aus dem Gebäude sondern zwei eilende Sanitäter die, kaum hatte ich den Wagen angehalten, die Fahrgasttüre öffneten. Sie schienen sehr besorgt. Sie mussten schon sehr lange auf die Dame gewartet haben.

Und während die alte Dame im Rollstuhl platz nahm, trug ich ihren Koffer zum Eingang des Hospiz'.
"Wie viel bekommen sie von mir für die Fahrt?" fragte sie, während sie in ihrer Handtasche kramte.
"Nichts", sagte ich.
"Sie müssen doch ihren Lebensunterhalt verdienen«, antwortete sie. "Es gibt noch andere Passagiere" erwiderte ich mit einem Lächeln. Und ohne lange drüber nachzudenken, umarmte ich sie. Sie hielt mich ganz fest an sich. "Sie haben einer alten Frau auf ihren letzten Meter noch ein klein wenig Freude und Glück geschenkt. Danke" sagte sie mit glasigen Augen zu mir. Ich drückte ihre Hand, und ging ging dem trüben Sonnenaufgang entgegen … Hinter mir schloss sich die Tür des Hospiz. Es klang für mich wie der Abschluss eines Lebens.

Meine nächste Schicht hätte jetzt beginnen sollen, doch ich nahm keine neuen Fahrgäste an. Ich fuhr einfach ziellos durch die Straßen - völlig versunken in meinen Gedanken. Ich wollte weder reden, noch jemanden sehen. Was wäre gewesen, wenn die Frau an einen unfreundlichen und mies gelaunten Fahrer geraten wäre, der nur schnell seine Schicht hätte beenden wollen. Was wäre, wenn ich die Fahrt nicht angenommen hätte. Was wäre, wenn ich nach dem ersten Hupen einfach weggefahren wäre?

Wenn ich an diese Fahrt zurück denke, glaube ich dass ich noch niemals etwas Wichtigeres im Leben getan habe. In unserem hektischen Leben, legen wir besonders viel wert auf die großen, bombastischen Momente. Größer. Schneller. Weiter. Dabei sind es doch die kleinen Momente, die kleinen Gesten die im Leben wirklich etwas zählen. Für diese kleinen und schönen Momente sollten wir uns wieder Zeit nehmen. Wir sollten wieder Geduld haben - und nicht sofort hupen - dann sehen wir sie auch.